Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit, an einem toll organisierten und herzlichen Event in Berlin teilzunehmen. Unter dem Motto "Konsequent vegan leben" hatte mich der Stromanbieter vegawatt zu einem bunt gemischten Tag mit Vorträgen, Networking und Kochen in einer tollen Location - der Genussfabrik - eingeladen. In diesem Artikel möchte ich Euch vegawatt genauer vorstellen und natürlich all meine Eindrücke mit Euch teilen.
Die Location
Mitten in Berlin-Kreuzberg auf einem Hinter-Hinterhof befindet sich versteckt die Genussfabrik, ein - von außen unscheinbares - Gebäude, das eher unfertig aussieht mit seinen nackten Backsteinwänden. Auch innen zieht sich das "nackte Thema" weiter durch den Küchenbereich, was gepaart wurde mit alten Büffetschränken, wie manche sie sicherlich noch von Oma & Opa kennen, und hochmodernen Küchengroßgeräten von KitchenAid. Dass ich hiermit im Küchenhimmel angekommen bin, muss ich Euch nicht noch extra sagen oder? :)
Vorträge
Damit nicht nur unser Bauch sondern auch unser Kopf etwas Futter bekommt, hat vegawatt für uns verschiedenste Vorträge organisiert. Zuerst hat Jerome vom vegawatt-Team uns genauer aufgeklärt, was veganer Strom eigentlich ist. Ein Fakt, der mir vor der Einladung zum Event auch noch nicht bewusst war: Veganer Strom wird nur aus Solarenergie gewonnen! vegawatt bietet auch veganes Gas an, das zu 100% aus Biogasanlagen gewonnen wird, die Abfallprodukte aus der Zuckerrüben-Verarbeitung verwertet und in Gas umwandelt.
Warum sind andere Stromarten denn nicht vegan? Atomkraft verursacht Schäden in der Tierwelt und stört das Gewässergleichgewicht, während Kohlekraft und Erdgaspipelines beim Kohleabbau den Lebensraum
heimischer Wildtiere zerstört. Windkraft tötet Fledermäuse, Greifvögel und Seevögel durch Vogelschlag - nach einer Studie des NABU aus 2005 sollen hier pro Jahr rund 1.000 Vögel umkommen. Wasserkraft führt durch Turbinen zu Fischverlusten, gerade bei Wanderfischarten wie Lachsen, Aalen oder Forellen sind die Bestände durch die zunehmende Zahl an Wasserkraftwerken in den letzten Jahren zurückgegangen. Biogas entsteht auch aus tierischen Abfällen und Gülle aus der Massentierhaltung.
Danach erwartete uns ein Vortrag über Kybernetik von Chris Eberl, der uns anhand der Energieversorgung der Menschheit genauer erklärt hat, wie durch verschiedene Stellschrauben unsere Gesellschaft stabil oder instabil werden kann.
Nach einer kurzen Pause und ein paar wirklich leckeren Snacks von Björn Moschinski - unserem Haus- und Hofkoch für den Abend - ging es dann auch weiter zum nächsten Programmpunkt: Content-Veredlung mit Mario Jung, der uns erklärte, dass es nicht immer neuen Content braucht, damit ein Blog besser von Google gewertet wird. Meist reicht auch schon die Aufwertung eines bestehenden, erfolgreichen Artikels, damit man seine Reichweite erhöhen kann.
Der letzte Vortrag war von Christian Wenzel zum Thema "Monetarisierung eines Blogs". Hier wurde mit jeder Menge Enthusiasmus so einiges an uns vermittelt. Auch wenn das Thema nicht ganz so sehr interessant für mich und JvE ist, so war es doch ein unterhaltsamer Vortrag.
Essen & Trinken
Nun aber zum spannendsten Punkt für mich - und hoffentlich auch für Euch! Nach den Vorträgen wurden wir in vier Teams eingeteilt und konnten uns entscheiden, an welchem Gericht wir mitwirken wollten. Ich habe mich für die Hauptspeise entschieden, weil ich vorher noch keine wirklichen Berührungspunkte mit Schnitzel aus Soja hatte. Auf dem Menüplan selbst stand auch gar nichts davon, weil Björn selbst nichts von dem Begriff hält bzw. findet, dass er etwas stigmatisiert wurde über die Jahre.
Also habe ich mich fleißig nach Rezeptvorlage an das Schälen der Möhren gemacht, während meine Teammitglieder die lilanen Kartoffeln geschält haben. Wusstet ihr eigentlich, dass man diese besondere Kartoffelsorte mit Schale kochen muss, damit sie ihre Farbe behalten? Nach dem Schälen stand dann noch das Rösten der Pinienkerne für die Möhren an und der Rest meines Teams hat sich in der Zwischenzeit um das Anbraten und die Nusskruste für die Sojaschnitzel gemacht.
Als Vorspeise gab es ein Mus aus Cashews zusammen mit gegrillter Avocado und Kräuterseitlingen auf Wildkräuterbett. Dazu gab es was ganz Neues für mich: Kala Namak! Kennt ihr nicht? Ich bis dato auch noch nicht, aber ich durfte das Schwefelsalz vorm Kochen probieren und war echt überrascht. Es sah so aus wie grober, schwarzer Sand und roch nach Salz. Wenn man es aber auf der Zunge hatte, kam einem nur ein sehr markanter Ei- oder eben Schwefelgeschmack - entgegen. Das fand ich super interessant...wenn auch nur in kleinen Dosen genießbar.
Für unser Hauptgericht wurden die Sojaschnitzel angebraten und danach im Ofen mit der Nusskruste fertig gebacken. Die lilanen Kartoffeln wurden zu Püree verarbeitet und die Möhren wurden in der Pfanne gedünstet und dann mit etwas Kokosblütenzucker glasiert. Dazu gab es eine Weißweinsauce.
Das Team "Nachtisch" war in der Zwischenzeit mit dem Filettieren von Orangen und Karamellisieren von Walnüssen beschäftigt. Als besonderes Highlight auf dem Teller gab es auch noch Pumpernickelsand. Dafür wurde etwas Pumpernickel im Ofen knusprig geröstet und dann mit ein wenig Puderzucker in der Küchenmaschine zu einem feinen Sand gemahlen. Auf den Sand wurden dann Nocken aus Couscous und veganer Sojasahne gesetzt. Der Teller wurde dann noch abgerundet mit einer Sauce aus Himbeeren, Orangenfilets und den karamellisierten Walnüssen.
Und was soll ich auch anderes sagen außer: ES WAR SO LECKER! Besonders überrascht (und eigentlich war das nur eine am Ende unsichtbare Komponente in diesem Menü) war ich ja von der Schlagcreme, die unter den Couscous fürs Dessert gehoben wurde. So eine feste Sahne habe ich vorher noch nicht gesehen...zumindest nicht ohne Hilfsmittel! Und lecker, dank einer Spur geriebener Tonkabohne, war sie auch noch.
Fazit
Ich fand den Abend wirklich toll und gelungen! Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass man willkommen ist und nicht einfach nur da ist und darüber jetzt mal bitteschön berichten soll (Glaubt mir, das habe ich auch schon erlebt!). Das Team von vegawatt war unglaublich nett und interessiert an jedem einzelnen. An dieser Stelle muss ich nochmal ein riesengroßes Dankeschön an das Team für die Organisation des Events aussprechen! Wenn jeder Haushalt in Deutschland mit veganem Strom versorgt worden ist, könnt ihr auf jeden Fall auch eine Karriere als Veranstaltungsagentur anstreben! :) Mich hat der Abend auf jeden Fall mit all seinen Eindrücken zum Nachdenken angeregt!
Für den Nachhauseweg gab es auch noch ein Goodiepaket, das es leider nicht auf diese Fotos geschafft hat, aber trotzdem mit Liebe und Köpfchen zusammengestellt war. Darin enthalten war eine Powerbank mit Holzhülle - natürlich geladen mit veganem Strom ;), ein USB-Stick im gleichen Look, ein Buch von Björn Moschinski, viele Buttons, die laut Facebook selbst im Büro hergestellt worden sind, ein paar witzige Postkarten, bei denen die Tiere gegen Obst oder Gemüse ausgetauscht worden sind ("Du benimmst dich wie ein Kürbis im Porzellanladen!") und ein T-Shirt in toller Qualität.
Nun würde ich gerne mal Eure Meinung zu dem Thema veganer Strom und bewussteres Leben hören. Hinterlasst mir gerne einen Kommentar!
Viele Grüße,
Super interessanter Post!! :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Cella❤️ | www.helloceline.de