Yong-Hye lebt mit ihrem Ehemann ein total durchschnittliches Leben in Südkorea. Ihr Ehemann wollte diese Durchschnittlichkeit: ein durchschnittliches Aussehen, durchschnittlicher Intellekt, dabei eher zurückhaltend und still. Sie heirateten definitiv nicht aus Liebe, aber das wollte ihr Mann auch nicht. Er selbst war in keinster Weise ein Überflieger oder ein Mann, der Großartigstes vollbringt und da er dahingehend nichts zu bieten hatte, wollte er auch eine Frau, die nicht nicht mehr zu bieten hat.
Eigentlich war alles ganz normal, ganz durchschnittlich, bis zu jenem Tag, der alles änderte. Yong-Hye weigerte sich mit einem mal, Dinge tierischen Ursprungs zu essen. Sei es Fleisch oder Fisch, auch Milch, Eier, einfach alles Tierische mied sie fortan. Einen wirklichen Grund für ihren plötzlichen Sinneswandel konnte ihr Mann nicht wirklich ausmachen. Sie antwortete einfach nur mit: "Ich hatte einen Traum."
Es folgten ein peinlicher Auftritt vor seinem Chef beim gemeinsamen Dinner, ein Eklat auf der Familienfeier und ein Krankenausaufenthalt von Yong-Hye.
Yong-Hyes Ehemann distanzierte sich immer weiter von seiner mittlerweile bis auf die Knochen abgemagerte Frau, doch ihr Schwager begann sich zunehmend, für Yong-Hye zu interessieren. Ihr Schwager ist Künstler und sieht Yong-Hye in seinen Tagträumen immer mehr als Kunstobjekt, das es zu realisieren galt.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nich verraten. Das Buch liest sich teilweise etwas verstörend und in manchen Teilen musste ich mich erstmal sortieren, in welche Richtung das Buch nun wieder steuert.
Das Buch hätte eigentlich "Die Veganerin" heißen müssen, da Yong-Hye ja alles Tierische meidet. Wieso der Autor nun aber "Die Vegetarierin" wählte - man müsste ihn das fragen. ;-)
Ich weiß, dass es da draußen eine Menge Leute gibt, die solche Art von Büchern mögen. Ich für meinen Teil musste mich ehrlich gesagt immer wieder neu motivieren, weiterzulesen, was als eigentliche Leseratte bei mir höchst selten vorkommt. Ich mag es nicht, beim Lesen das Gefühl zu haben, als würde der Autor mit dem Buch gern eine Kunstform erschaffen, wenn ihr versteht, was ich meine.
Die Buchleser unter euch, die Liebesromane mögen und auch gern mal Verstörendes lesen, ist das Buch sicherlich ein Tipp. Das Buch hat übrigens den Man Booker International Prize in diesem Jahr gewonnen.
Hang Kang - Die Vegetarierin
190 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr: 2016
ISBN-10: 3351036531
ISBN-13: 978-3351036539
Preis: 18,95 Euro
Ich lese auch keine Schnulzen, aber ich mag relativ normale Geschichten mit einem Hauch verstörenden. Da ich so etwss von koreanischen Filmen schon gewohnt bin könnte das etwas für mich sein. Der Preis ist aber recht hoch für diese Seitenzahl o.o
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